Georg Schütky

Der österreichische Regisseur studierte Musiktheaterregie an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« in Berlin. Er inszeniert in freien Produktionen und an Theatern und Opernhäusern in Deutschland und Österreich für Erwachsene, Jugendliche und Kinder.

Seine Inszenierungen führen ihn an die Staatsoper Berlin, das Haus der Berliner Festspiele, das Next Liberty Theater Graz, die Philharmonie Berlin, das HAU2 in Berlin, die Oper Leipzig, das Staatstheater Mainz sowie diverse Festivals wie das Dramtiker_innenfestival am Schauspielhaus Graz, die Roseggerfestspiele oder die Festspiele Burg Gars.

Zwei Mal wurde er eingeladen K.-H. Stockhausens selten gespielte »Originale« an der Staatsoper Berlin zu inszenieren. Im Auftrag des Regierenden Bürgermeisters von Berlin gestaltete er 2018 den offiziellen Festakt zum Tag der Deutschen Einheit der Bundesrepublik Deutschland.
Regelmäßig arbeitet er mit dem Musiktheater-Kollektiv OperaLab und dem Jazzkallektiv KIM.

Die inszenatorische Auseinandersetzung mit Laien, Musiker_innen und Schauspieler_innen und ein reges dokumentarisches Interesse prägen seine Arbeiten, wie die »Originale« Inszenierungen an der Staatsoper Berlin, das Weltrekord Video »Lipdud - Live is Life- Kapfenberg« oder »Jakob der Letzte«. 2021 lud er als Host zum kulinarisch-dokumentatrischen Community - Dinner an der Parkaue Berlin. Im vergangenen Sommer inszenierte er die Uraufführung »Die Nacht von Allerheiligen« - eine Dorfoper in seiner Heimat Österreich. Im Oktober 2021 zeigte er am Kinderopernhaus der Staatsoper Berlin eine Bearbeitung von Wagners Lohengrin für Kinder. Mit „The Big Band Theory“ fand ein 3-jähriger Rechercheprozess im April 2022 seine Premiere. Es folgten "Die Zauberflöte" mit einem rein weiblichen jugendlichen Ensemble und mit "Regina" die nächste Dorfoper. Für die Dorfoper wurde er 2022 mit dem Volkskulturpreis des Landes Steiermark ausgezeichnet. In der Jurybegründung heißt es:

Das als „Dorfoper“ bezeichnete Projekt „Die Nacht von Allerheiligen“, der Regisseur und Initiator dieses Großunterfangens Georg Schütky/Musikverein Allerheiligen im Mürztal sollen den Volkskulturpreis des Landes Steiermark 2022 erhalten, weil diese Initiative den Anspruch erheben kann, als Best-Practice-Beispiel zu gelten, wie kulturelle Teilhabe und lebendige, dialogische und inklusive (!) Volkskultur erleb- und erfahrbar gemacht werden kann. Diese „Dorfoper“, die einerseits die bestehende kulturelle Infrastruktur gestärkt und andererseits diejenigen, die keinen oder wenig Kontakte mit Kunst und Kultur hatten, eingeladen und integriert hat, könnte durchaus eine Vorreiterrolle spielen im Zusammenhang mit „kultureller Nahversorgung“ – im authentischsten und anspruchvollsten Sinne. Durch seinen klugen, klaren, immersiven und nicht zuletzt inklusiven Ansatz hat dieses „wilde Musiktheater“ in vielerlei Hinsicht Grenzen ausgelotet und verschoben – wenn etwa soziale Barrierefreiheit in klassischen Theaterstrukturen schöne Utopie ist, war sie hier gelebte Praxis. „Die Nacht von Allerheiligen“ hat einen Stein ins Rollen gebracht, von dem man hoffen darf, dass er weiterrollt, denn der Weg, auf dem dieser Stein unterwegs ist, ist es wert, weiter geebnet zu werden.